Service-Meister Partnertreffen: Predictive Maintenance für den Werkzeugkoffer

KI Service - Industrie 4.0

Ein Beitrag von Von Nils Klute, IT-Fachredakteur und Projektmanager IoT beim eco – Verband der Internetwirtschaft e. V.

Am 27. Mai traf sich das Service-Meister Konsortium erstmals mit seinen assoziierten Partnern. Ziel des Onlineevents, das rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer besuchten: Fortschritte aus den Use Cases präsentieren und immer mehr Unternehmen in das KI-Projekt involvieren.

Bohren, schrauben, sägen – in Handwerk und Industrie ist dafür zuverlässiges Equipment gefragt. Denn fallen Akkuschrauber, Bohrhammer oder Tauchsägen auf der Baustelle unerwartet aus, ist das nicht nur ärgerlich, sondern schlecht fürs Geschäft.

Die Lösung möchte Service-Meister liefern: Würth und grandcentrix machen Werkzeuge intelligent, sodass sich Defekte prognostizieren lassen. Dazu evaluiert der Befestigungs- und Montagespezialist die Aufrüstung seiner Maschinen um erweiterte Sensorik und Kommunikationstechnologien. Mittels einer zentralen Plattform lassen sich Betriebs- und Zustandsparameter analysieren und mit historischen Daten anreichern. Gemeinsam mit grandcentrix sollen aus diesen Daten Anomalien erkannt werden, die auf mögliche Probleme hindeuten. Das Ergebnis: Kündigt sich ein Ausfall an, möchte Würth seine Kunden proaktiv informieren, Ersatzgeräte rechtzeitig auf den Weg bringen und den potentiellen Stillstand auf der Baustelle damit reduzieren oder gar eliminieren.

Führend in der Entwicklung, schwach in der Umsetzung

Stillstandszeiten minimieren, Wartungsarbeiten beschleunigen oder eben Predictive Maintenance für den Werkzeugkoffer – in sechs Use Cases arbeiten die Schnellboote aus Industrie- und Implementierungspartner daran, den Service für die Industrie mit künstlich Intelligenten (KI) Tools weiterzuentwickeln. Denn: „Zwar ist Deutschland führend in der KI-Entwicklung, aber schwach in der Umsetzung“, sagte Hauke Timmermann, Projektkoordinator von Service-Meister. Gemeinsam mit Christine Neubauer und Andreas Weiss vom Konsortialführer eco – Verband der Internetwirtschaft (eco) begrüßte er die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Partnertreffen.

Von Produktion über Logistik bis Marketing – setzen deutsche Unternehmen KI vollumfänglich ein, lässt sich, laut eco Studie aus dem Jahr 2019, ein Gesamtpotenzial von rund 488 Milliarden Euro bis 2025 freisetzen. „KI ist auch im Industrieservice der Schlüssel zum Erfolg“, sagte Weiss. Denn ob smarter Chatbot, Augmented Reality oder KI-App – intelligenten Servicedienstleistungen gehört laut Studie des Beratungsunternehmens Lünendonk aus dem Jahr 2019 die Zukunft.

Veröffentlichungen vorbereiten, Know-how transferieren

An dieser Zukunft arbeitet Service-Meister mit seinen assoziierten Partnern. Rund 35 Unternehmen haben sich dem Projekt bereits angeschlossen. Ihr Ziel: Entwicklungen testen und anwenden, Veröffentlichungen vorbereiten oder Know-how transferieren. „Vom Forschungsinstitut über den Baukonzern bis hin zum E-Learning-Spezialisten haben sich Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen mit Service-Meister assoziiert“, sagte Neubauer. „Sie allen bringen Netzwerke und Expertise in das Projekt ein.“

Beispiel Schulung und Weiterentwicklung: Service-Meister wird ein Ausbildungsprogramm erarbeiten, das KI-Wissen praxisorientiert für die Lehre bereitstellt. „Mit unseren Partnern aus Mittelstand, Handwerk und Industrie realisieren wir ein Open Source-Curriculum“, sagte Timmermann. „Schließlich ist lebenslanges Lernen die Grundvoraussetzung für künftige berufliche Erfolge.“ Fest steht, die Arbeitswelt wird sich im Zuge der Digitalisierung massiv wandeln. Dabei fallen Aufgaben nicht weg, sondern sie verändern sich.

Assoziierter Partner werden, an Events teilnehmen und mitarbeiten

Entscheidend für den Erfolg des KI-Projekts ist der Transfer. Dazu setzt Service-Meister nicht nur auf Events wie die Partnertreffen, die quartalsweise stattfinden werden, sondern auch auf einen neuen Dataroom: „Online stellen wir alles bereit, was assoziierte Partner benötigen, um das Projekt zu unterstützen“, sagte Neubauer. Interessierte Unternehmen, die sich dem KI-Konsortium anschließen möchten, können sich per E-Mail (info(at)servicemeister.org) oder Telefon melden (+49221 / 7 00 04 80).

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Über Nils Klute
Nils Klute ist IT-Fachredakteur. Egal, ob für IT-Medien wie heise.de, zdnet.de und silicon.de, für IT-Unternehmen wie SAP, T-Systems und Sony oder für B2B-Agenturen wie Palmer Hargreaves, Pleon Kohtes Klewes (heute Ketchum) und rheinfaktor – Nils Klute schreibt und spricht seit mehr als 15 Jahren über die Themen, die die IT- und Digitalwirtschaft bewegen. Von der Datenwirtschaft mit Gaia-X über Künstliche Intelligenz im Mittelstand bis hin zu Cloud-Native-Technologien - als Projektmanager Kommunikation Cloud Services ist er bei EuroCloud Deutschland_eco e.V. für das Content Marketing rund um die Themen des Verbands verantwortlich. Zudem unterstützt er KI-Projekte wie Service-Meister und Initiativen wie EuroCloud Native, Channel2Cloud oder EuroCloud Next Leaders mit Blogbeiträgen, Namensartikeln, Interviews, Pressemitteilungen, Konzepten und Strategien. Beruflich wie privat ist er auf LinkedIn und Twitter unterwegs.