Wie lassen sich smarte Services technologisch realisieren, abrechnen und individualisieren? Welche Strategien führen eine Plattform zum Markterfolg? Und welchen Weg sollte Service-Meister verfolgen? Fragen wie diese standen im Mittelpunkt des Workshops, zu dem sich am 26. Juli Fachreferenten und die Konsortialpartner zur Diskussion beim eco Verband in Köln trafen.
„Auch KI-Experten liegen mit ihren Schätzungen oft daneben“, sagte Professor Dr. Peter Buxmann, Spezialist für Plattformökonomie von der TU Darmstadt. „KI hat sich beispielsweise nicht so rasant entwickelt, wie die Wissenschaft oft glaubte.“ Aber: Unaufhaltsam treiben digitale Prozesse, die sich immer stärker automatisieren und mit künstlich intelligenten Algorithmen steuern lassen, die Plattformwirtschaft voran.
Leistung mieten statt Equipment kaufen
Buxmann: „Früher verkaufte Kuka an Fujitsu Roboter. Heute mieten Anwender die Leistung des Equipments, ohne es anschaffen und besitzen zu müssen.“ So wandeln sich Hersteller zu Serviceprovidern. Ein Wandel, der mit Herausforderungen, aber auch Chancen verbunden ist. Gerade hoch spezialisierte Mittelständler sowie kleine und mittlere Unternehmen erkennen hier noch zu selten eigenen Handlungsbedarf. „Warum über Digitalisierung nachdenken, wenn sich die eigenen Maschinen wie gewohnt gut verkaufen“, sagte Buxmann. Umdenken ist erforderlich.
Auch Service-Meister muss sich auf diesen Wandel einstellen, will es doch eine Service-Plattform für den deutschen Mittestand sein. Welche Erfolgsrezepte Experte Buxmann da sieht: „Alle Dienste, die Service-Meister anbietet, müssen sich leicht konsumieren lassen.“ Nutzerzentrierte Entwicklung ist bei dem Projekt das A und O, wie auch die Needfinding-Workshops in München und Frankfurt zeigten: Hier brachten künftige Anwender ihre Interessen und Anforderungen in die Diskussion ein.
Service-Plattform für den deutschen Mittelstand
Service-Meister soll Servicewissen zur richtigen Zeit am richtigen Ort bereitstellen. Über die Plattform lässt sich internes Servicewissen vermarkten und die Know-how-Lücke schließen, die sich durch den Fachkräftemangel ergibt. Augmented Reality-Brillen helfen Technikern und befähigen auch geringer Ausgebildete bei ihrer Arbeit. Chatbots beschleunigen Wartungsprozesse und Apps stellen Fachwissen da bereit, wo es benötigt wird. Das Bundeswirtschaftsministerium hat das Team von Service-Meister beauftragt, das Konzept auf den Praxiseinsatz vorzubereiten. Zum Konsortium gehören USU Software, das Karlsruher Institut für Technologie, die Beuth Hochschule für Technik Berlin und der eco Verband der Internetwirtschaft.
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