- Alexa, Google, Cortana und Co. kommen immer stärker in unserem Alltag an
- Künstliche Intelligenz hilft in der Pflege, im Auto und bei der Wartung von Produktionsanlagen
- KI braucht menschliche Intelligenz für ihre nächsten Entwicklungsschritte
Alexa, Google, Cortana und Co. dringen immer tiefer in unseren Alltag vor: 27,3 Prozent der Deutschen nutzen digitale Sprachassistenten wie Google Assistant, Alexa, Siri oder Cortana. 5,7 Prozent der Deutschen sprechen sogar mehrmals täglich mit ihren künstlichen Intelligenzen – das hat eine repräsentative Umfrage des eco – Verbands der Internetwirtschaft e.V. ergeben.
Am häufigsten setzen die Menschen dabei digitale Sprachassistenten ein, um Informationen im Netz zu finden (32,4 Prozent). Auch um Musik zu hören, zur Navigation im Auto oder für Terminerinnerungen setzen die Menschen verstärkt auf ihre virtuellen Assistenten.
„Digitale Sprachassistenten unterstützen uns in allen Lebenssituationen immer stärker und werden darin immer besser – zuhause, im Auto oder im Job. So hilfreich diese Funktionen sind, den Menschen ersetzen werden künstliche Intelligenzen und Sprachassistenten noch lange nicht“, so Bettina Horster Leiterin der Kompetenzgruppe IoT beim eco Verband weiter.
Schwache KI Systeme brauchen Billionen Trainingsdaten
„Kommerzielle KIs brauchen für ihr Training viele Billionen Wörter, im Gegensatz dazu beherrscht ein menschlicher Dreijähriger seine Muttersprache weitestgehend bis zum vierten Lebensjahr. Bis dahin hat er nur etwa 15 Millionen Wörter gehört“, gibt Prof. De Kai von den Universitäten in Hong Kong und Berkeley im Rahmen der Veranstaltung zu bedenken. Mit anderen Worten, aktuelle „schwache KI“-Systeme werden auf weitaus mehr Datenmengen und Berechnungen trainiert als sie wirklich benötigen sollten, wenn sie wirklich intelligent wären.
Besonders hilfreich sind Sprachassistenten in der Pflege. Dort helfen sie beispielsweise älteren Menschen dabei, länger in den eigenen vier Wänden zu leben – ein Ziel der Initiative Smart Service Power. Auch im Auto ermöglichen es Sprachassistenten immer besser, ohne Einsatz der Hände per Sprache wesentliche Funktionen zu nutzen.
Service Meister als eine zukünftige Einsatzmöglichkeit künstlicher Intelligenzen im betrieblichen Umfeld wurde von Andreas Weiss, Geschäftsbereichsleiter Digitale Geschäftsmodelle im eco Verband präsentiert: Künstliche Intelligenz wird die Wartung von Anlagen unterstützen, indem sie das Expertenwissen der Mitarbeiter mit den IoT-Daten aus Produktion und Betrieb zusammenbringt und intelligent auswertet.
Ethik und KI
Nicht nur in neue Anwendungsmöglichkeiten der KI zu investieren, das regte Prof. De Kai in der Abschluss-Diskussion der Veranstaltung an. „Wir sind nicht weit von dem Punkt entfernt, an dem Maschinen sich dessen bewusst werden, was sie sagen. Doch 99,9 Prozent der riesigen Investitionssummen, die heute in KI investiert werden, fließen in die bestehenden schwachen KI-Tools von der Stange, statt sich mit den eigentlichen Fragen einer starken KI zu befassen.“
Stattdessen sollten wir es künstlichen Intelligenzen ermöglichen, sich selbst weiter und eine eigene Ethik zu entwickeln – schließlich sind sie auf dem besten Weg, zu einem unverzichtbaren Teil unserer Gesellschaft zu werden.
* Das Meinungsforschungsunternehmen Civey hat im Auftrag von eco Service GmbH 5000 Personen zwischen dem 28.06. und dem 03.07.2019 befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren. Der statistische Fehler der Gesamtergebnisse liegt bei 2,6 Prozent.